Christoph Zurflüh, im Juli 2019 sind die ersten Wohnungen der Überbauung Matteo bezugsbereit. Im neuen Stück Stadt wohnt man nur wenige Gehminuten vom Bahnhof und der Busstation entfernt, mit direktem Anschluss an den Veloweg. Ein idealer Standort also, um die private Mobilität neu zu denken. Was beinhaltet das Mobilitätskonzept, das Ihre Firma zusammen mit der Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate Switzerland entwickelt hat?

Wir haben vier verschiedene Pakete entwickelt – small, medium, large und parking. Die drei ersten sind gratis und werden je nach Grösse der Mietwohnungen zugeteilt. Das vierte richtet sich an Autobesitzer, die einen Parkplatz brauchen, aber trotzdem vom Angebot profitieren wollen. 

Was gehört alles zum Abonnement?

Das kommt auf die Grösse des Abo an. Zu einem Standard-Mediumpaket etwa gehören ein Jahresabo für den Veloverleih, einen 300-Franken-Gutschein für ein ÖV-Abonnement, 100 Franken für das hauseigene Carsharing (vom Kleinauto bis zum Transportwagen) sowie je 50 Franken für E-Cargo-Bikes und einen Veloservice.

Was steckt hinter dem Angebot? Wollen Investoren Kosten sparen, indem sie weniger Parkplätze bauen? 

In Luzern Süd wurde die Baubewilligung nur erteilt, wenn ein greifendes Mobilitätskonzept umgesetzt wird. Einen Parkplatz zu jeder Wohnung zu bauen, ist in diesem Kontext unmöglich. Die Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate Switzerland wollte aber einen Schritt weiter gehen. Deshalb haben wir ein Konzept mit starken Anreizen entwickelt, die im Budget der Mieter tatsächlich einen Unterschied machen und zu einem Umdenken bewegen. Das Resultat sind diese Pakete, die zu jedem Mietvertrag gehören und die nicht nur einmal ausbezahlt werden, sondern jährlich. Das lässt die Mieterschaft nicht kalt.

Sind solche Angebote die Zukunft?

Wir sind davon überzeugt. Vor allem im urbanen Raum mit gut ausgebautem ÖV- und Velonetz wächst die Zahl der Menschen, die sich nicht länger mit einem eigenen Auto belasten wollen. Heute will man Mobilität nach Situation und Bedürfnis konsumieren: Mit dem Transporter zum Möbelgeschäft fahren, mit dem Bikesharing durch den Frühling flitzen und sich mit dem ÖV im Alltag bewegen. Zudem lässt sich Mobilität im Abonnement immer einfacher nutzen – dank benutzerfreundlichen digitalen Plattformen braucht es nur einen Click und schon steht einem genau das zu Verfügung, was man in diesem Moment braucht. 


Die Firma Trafiko AG ist in Horw ansässig und hat sich mit innovativen Lösungen zum Thema Mobilität schweizweit einen Namen gemacht. Letztes Jahr gewann das Startup-Unternehmen den Zentralschweizer Neuunternehmerpreis.


Mobilitätskonzepte, die Sinn machen und den Mietern einen echten Mehrwert bieten, sind die Zukunft. Davon sind wir überzeugt. Deshalb haben wir uns beim Projekt Matteo dazu entschieden, mit Trafiko ein attraktives und schweizweit einzigartiges Angebot zu entwickeln, das wir künftig auch bei anderen Projekten anwenden möchten.

Bettina Früh-Widmer, Credit Suisse Asset Management (Schweiz) AG

Das Mobilitätskonzept ist bei der Vermietung der Wohnung ein ausschlaggebendes Argument. Menschen, die bereits heute kein Auto besitzen, finden das Angebot toll. Aber auch solche, die noch einen eigenen PW haben, schätzen die verschiedenen Mobilitätspakete. Und nein, um Mieterfang geht es beim Konzept nicht, es gilt ja nicht nur für ein Jahr, sondern für die ganze Dauer des Mietverhältnisses.

 Lars Gabriel, Intercity Luzern

Kommentare

Schreibe einen Kommentar